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Fight for the cure!
MOREFAMILY / Gesundheit

Brustkrebs ist eine ernste Erkrankung, die hauptsächlich Frauen betrifft, aber auch Männer können daran erkranken. In Österreich erkranken jährlich rund 5600 Frauen an Brustkrebs und etwa 1600 sterben an den Folgen der Krankheit.
Daher ist es wichtig, regelmäßige Voruntersuchungen durchzuführen und auf Veränderungen in der Brust zu achten. Früherkennung erhöht die Heilungschancen erheblich. Die Vorsorge gegen Brustkrebs umfasst regelmäßige Selbstuntersuchungen der Brüste, klinische Untersuchungen durch den:die Arzt:Ärztin und Mammographien. Frauen sollten ab dem 40. Lebensjahr regelmäßig Mammographien durchführen lassen, und je nach individuellem Risiko und ärztlicher Empfehlung oder familiärer Disposition bereits früher damit beginnen. Es ist natürlich auch wichtig, generell auf einen gesunden Lebensstil zu achten, sich regelmäßig zu bewegen, eine ausgewogene Ernährung zu pflegen und auf das Rauchen zu verzichten. Bis Ende 2022 standen Frauen zwischen 45 und 69 Jahren im Fokus des Früherkennungsprogramms, die Altersgrenzen wurden seit Jänner 2023 auf 45 bis 74 Jahre ausgeweitet. Diese Altersgruppe hat das größte Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, aber nur rund 41 Prozent davon nutzen derzeit die Mammographie zur Früherkennung.
Besser zu früh als zu spät!
In Österreich startete 2014 das Programm „Früh erkennen“. Dieses Screening-Programm ist eine gemeinsame Initiative von Bund, Sozialversicherung, Bundesländern und der österreichischen Ärztekammer und zielt darauf ab, die Heilungschancen zu steigern und die Qualität der Mammographie zu verbessern. Für die Durchführung einer Früherkennungsmammographie ist die e-card für alle Frauen dieser Altersklasse automatisch freigeschaltet. Zusätzlich erhalten alle Frauen zwischen 45 und 74 Jahren alle zwei Jahre eine Einladung, wieder eine Mammographie durchführen zu lassen. Das Brustkrebs-Früherkennungsprogramm ist ein kostenloses Angebot im Rahmen der Krankheitsprävention, das freiwillig in Anspruch genommen werden kann. Auch jüngere und ältere Frauen können eine Einladung anfordern. Die Früherkennungsmammographie ist eine wichtige Untersuchungsmethode zur Erkennung von Brustkrebs in einem frühen Stadium, wenn er noch gar nicht tastbar ist. Dabei werden Röntgenaufnahmen der Brust gemacht, um kleinste Veränderungen im Gewebe zu erkennen, die auf Krebs hinweisen könnten. Neben der Selbstabtastung, der ärztlichen Untersuchung und familiären Vorerkrankungen ist dies eine wesentliche Untersuchung, um die Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung im Falle einer Erkrankung zu erhöhen.
Seien Sie bereit, den Kopf zu heben und die Augen zu öffnen
Die Diagnose „Brustkrebs“ löst zunächst ein immenses Chaos im Kopf aus. Horrorszenarien im Kopfk ino spielen die furchtbarsten Filme ab und dennoch sei gesagt: Rechtzeitig erkannt und leitliniengerecht behandelt, sind die meisten Brustkrebs- Erkrankungen heilbar. Die Zahl der Sterbefälle sinkt seit Jahrzehnten kontinuierlich, obwohl mehr Frauen an Brustkrebs erkranken. Fünf Jahre nach der Diagnose sind 87 Prozent der Patientinnen noch am Leben.
Die Heilungsverfahren für Brustkrebs hängen vom Stadium der Erkrankung, der Art des Tumors und individuellen Faktoren ab. Die typischen Behandlungsmöglichkeiten umfassen:
1. Chirurgie: Der Tumor wird entfernt und manchmal auch die umliegenden Lymphknoten.
2. Strahlentherapie: Hier kommt hochenergetische Strahlung zum Einsatz, um Krebszellen zu zerstören.
3. Chemotherapie: Verwendung von Medikamenten zur Zerstörung von Krebszellen im gesamten Körper.
4. Hormontherapie: Es werden Medikamente verabreicht, die das Wachstum von hormonempfi ndlichen Tumoren blockieren.
5. Immuntherapie: Das körpereigene Immunsystem wird genutzt, um Krebszellen anzugreifen.
Die Behandlungspläne werden individuell für jede:n Patientin:Patienten erstellt und können eine Kombination dieser Methoden umfassen. Und wieder soll betont werden: Früherkennung und frühzeitige Behandlung verbessern die Heilungschancen erheblich!
Wie erfolgt die Abdeckung der Kosten für meine Therapie?
Die e-card ist der persönliche Schlüssel zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung. Alle notwendigen und zweckmäßigen Diagnose- und Therapiemaßnahmen werden vom zuständigen Sozialversicherungsträger übernommen. Bei bestimmten Leistungen kann ein Selbstbehalt oder Kostenbeitrag anfallen. Detaillierte Informationen gibt es beim jeweiligen Sozialversicherungsträger.
Es geht nicht um meine Erkrankung, es geht um mich – Kraft schöpfen nach Brustkrebserkrankungen
„Eine Krebsbehandlung kann körperliche und emotionale Spuren hinterlassen. Deshalb ist es umso wichtiger, sich Zeit für sich selbst zu nehmen und Körper und Geist in Einklang zu bringen, um zu heilen.“ Angelika Kemeter, erfahrene Heilmasseurin, hat sich auf die Heilmassage nach der Brustkrebsoperation spezialisiert. Dabei legt sie großen Wert darauf, auf die speziellen und individuellen Bedürfnisse ihrer Patient:innen einzugehen. Natürlich ist es wichtig, dass auch von Seiten der:des Ärztin:Arztes nichts gegen eine Heilmassage spricht, denn sie kann eine hervorragende Ergänzung zur medizinischen Behandlung sein. Die Vorteile der Heilmassage sind vielfältig: Sie reichen von Schmerzlinderung über Stressabbau bis hin zur Beschleunigung des Heilungsprozesses. Und: Durch die Massage besteht die Möglichkeit, sich bewusst Zeit für sich selbst zu nehmen. Durch gezielte Massagegriffe und sanfte Techniken kann die Durchblutung verbessert, Narbenbildung minimiert und die Beweglichkeit des betroff enen Bereichs gefördert werden. Das unterstützt natürlich auch den psychischen Genesungsprozess.
Nachschauen statt wegschauen!
Die Nachsorge bei Brustkrebs ist entscheidend, um Rückfälle frühzeitig zu erkennen und weitere Behandlungen zu planen. Sie umfasst regelmäßige ärztliche Untersuchungen, Bildgebung (Mammographie, Ultraschall) und Labortests. Es können auch psychologische Unterstützung, Rehabilitations- und Kuraufenthalte angeboten und genutzt werden, um die physische und emotionale Genesung zu unterstützen. Die genauen Empfehlungen werden vom individuellen Krankheitsverlauf, dem Behandlungsergebnis und anderen Faktoren abhängen und vom:von der behandelnden Arzt:Ärztin empfohlen werden. Gemeinsam statt einsam Zusätzlich zu den Kontrolluntersuchungen können sich Brustkrebspatient: innen Unterstützung von Selbsthilfegruppen und der Österreichischen Krebshilfe holen. Diese bieten unter anderem medizinische oder psychologische Betreuung, soziale Unterstützung und stellen Kontakte zu anderen Betroff enen her (Österreichische Krebshilfe). Die Kosten für die ärztlichen Nachsorgeuntersuchungen sind über die Sozialversicherung abgedeckt. Für die Übernahme der Kosten von ärztlich verordneten Behandlungen (z. B. physikalische Therapie oder Lymphdrainage) oder Heilbehelfen ist ein Antrag bei der Sozialversicherung notwendig. Auch eventuell verordnete Heilbehelfe wie Kompressionsstrümpfe, Brustprothesen oder spezielle BHs können angefordert und von der Krankenkasse übernommen werden.
Mein zweites Mal
Viele Betroffene erzählen, dass sich durch die Krebserkrankung alles verändert habe und nichts mehr so sei wie vorher. Wenn wir es schaff en, eine Krise als Chance zu sehen, könnte das bedeuten, dass wir ein zweites Date mit uns selbst erleben. Vieles kann neu bewertet und gestaltet werden, das Leben bewusster gelebt werden.