Hauptinhalt

Karenz- Kompass

Orientierung für schwangere Arbeitnehmerinnen

29.04.2025

 

 

Ein positiver Schwangerschaftstest. Die Vorfreude ist groß. Doch wie geht es eigentlich im Job weiter? Welche finanziellen Herausforderungen kommen auf euch zu? Und welche Rechte hast du am Arbeitsplatz?

Mutterschutz, Penionssplitting, Jobsharing, Väterkarenz. Wir möchten Licht in den Karenz-Dschungel bringen und dir eine erste Orientierung bieten. Als Beratungsstelle für Arbeitnehmer:innen fungiert die Arbeiterkammer. Arbeitgeber:innen werden vom Projekt „Generationen in Arbeit“ von der Menschen und Arbeit GmbH – finanziert vom Land NÖ, kofinanziert vom Europäischen Sozialfonds – bei der Einführung vom Karenzmanagement unterstützt. www.menschenundarbeit.at  

Woran du VOR der Karenz denken solltest 

Grundsätzlich gilt: Die Schwangerschaft ist ab dem Zeitpunkt des Bekanntwerdens dem Arbeitgeber zu melden. Dadurch ergeben sich Rechte für die schwangere Arbeitnehmerin und die Schutzbestimmungen des Mutterschutzgesetzes treten in Kraft. Der Mutterschutz beginnt in der Regel acht Wochen vor dem errechneten Geburtstermin und endet acht Wochen nach der Entbindung. Bei Kaiserschnitten, Früh- oder Mehrlingsgeburten verlängert sich die Frist auf mindestens zwölf Wochen. In dieser Zeit erhältst du von der Krankenkasse Wochengeld. Bevor es aber so weit ist und du in deinen wohlverdienten Mutterschutz gehst, solltest du ein Karenzplanungsgespräch mit deinem Arbeitgeber vereinbaren.

 

Inhalte des Karenzplanungsgespräches:

  • Bekannte Fakten: errechneter Geburtstermin, Beschäftigungsverbot, restlicher Urlaub usw.
  • Rechtlicher Rahmen: Ruhemöglichkeiten, Arbeitszeiten, Mutterschutzgesetz
  • Kontaktperson: Ansprechperson vor und während der Karenz
  • Kontaktart festlegen: Wie oft und mit welchen Inhalten möchtest du während deiner Karenz kontaktiert werden?
  • Übergabe planen: Wer übernimmt welche Aufgaben?
  • Arbeitswunsch während der Karenz: geringfügige Beschäftigung, tageweise als Vertretung
  • Weiterbildungswunsch während der Karenz: Optionen erfassen
  • Karenzmodell: Karenzdauer, welche Meldefristen gelten, Karenz teilen

 

INFO:
Was ist Pensionssplitting?
Wer sich jetzt Gedanken über Karenz und Kinderbetreuungszeiten macht, sollte auch weit in die Zukunft denken – nämlich an die Pension. Das freiwillige Pensionssplitting ermöglicht es Eltern, ihre Pensionsansprüche für die Jahre der Kindererziehung untereinander aufzuteilen. Das hilft dabei, finanzielle Einbußen für Kindererziehungszeiten auszugleichen oder zumindest abzufedern.

 

 

NACH der Karenz:

Diese Vereinbarkeitslösungen gibt es Eingangs haben wir über finanzielle Herausforderungen von Familien gesprochen. Diese betreffen meist nicht die Karenz, sondern die Zeit danach. Gerade einmal 15 Prozent der Mütter, mit Kindern unter fünf Jahren, arbeiten Vollzeit. Für viele gibt es also gedanklich nur eine Alternative: Teilzeit! Aber es gibt mehr Vereinbarkeitslösungen als „ganz oder gar nicht“.

Der arbeitsrechtliche Anspruch ermöglichst es Eltern, nach der Geburt eines Kindes ihre Arbeitszeit zu reduzieren oder ihre Arbeitszeiten flexibler zu gestalten, um mehr Zeit für die Kinderbetreuung zu haben.
✔ Reduktion der Wochenstunden um mind. 20 %
✔ Änderung der Lage der Arbeitszeit (z. B. spätere Anfangszeiten)
✔ Arbeitsverhältnis besteht in einem Betrieb mit mind. 20 Arbeitnehmer:innen
✔ Elternteil muss mind. 3 Jahre im Unternehmen beschäftigt gewesen sein
✔ gilt bis zum 7. Geburtstag des Kindes
✔ Kündigungsschutz während der Elternteilzeit
✔ keine Nachteile beim beruflichen Aufstieg

 

Jobsharing, Arbeitsplatzteilung, ist ein Modell der flexiblen Teilzeitarbeit, bei dem sich zwei oder mehr Personen eine Vollzeitstelle teilen.
✔ Flexibilität und bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf
✔ gemeinsame Verantwortung
✔ Arbeitszeiten werden untereinander abgestimmt
✔ Unternehmen profitiert von doppeltem Know-how und kontinuierlicher Besetzung der Stelle

Beim Gleitzeit-Arbeitszeitmodel können Mitarbeiter:innen ihre tägliche Arbeitszeit – innerhalb eines festgelegten Rahmens – flexibel gestalten.
✔ mehr Selbstbestimmung bei der Zeiteinteilung
✔ bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben

Topsharing ist eine besondere Form des Jobsharings, bei der sich zwei (oder mehr) Personen eine Führungsposition teilen.
✔ Work-Life-Balance auch in Führungspositionen
✔ verbesserte Karrierechancen für Teilzeitkräfte

Homeoffice bedeutet, dass Arbeitnehmer:innen ihre Arbeit ganz oder teilweise von zu Hause aus erledigen.
✔ Zeitersparnis durch Wegfall des Arbeitsweges
✔ oftmals flexiblere Zeiteinteilung
✔ bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie, ABER die Abgrenzung zwischen beiden Bereichen kann schwerfallen

Das könnte Sie auch
noch interessieren

News und Tipps rund um das
Thema Familie von More Family.

moreFAMILY Newsletter