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Lebensmittelwissen gegen Verschwendung

MOREFAMILY / Thema

Jährlich landen in Österreich rund eine Million Tonnen Lebensmittel im Müll. Großen Anteil daran haben private Haushalte. Anlässlich des Tages der Lebensmittelrettung am 26. Mai machen Land schafft Leben und die Wiener Tafel auf einen bewussten Umgang mit Lebensmitteln aufmerksam und betonen die Wichtigkeit dieses Themas im Schulunterricht.

Grafik Lebensmittelverschwendung
14.04.2023

In Österreich landen jedes Jahr enorme Mengen an noch genießbaren Lebensmitteln einfach im Müll. Würde man all diese Lebensmittel in LKWs laden und aneinanderreihen, ergäbe dies einen durchgehenden Stau von Wien bis nach Zürich. Beladen wären die LKWs zusammengerechnet mit rund einer Million Tonnen an noch genießbarem Essen. Diese Menge an verschwendeten Lebensmitteln verursacht Österreich in nur einem Jahr.

Lebensmittelwissen bereits Kindern vermitteln

Allen voran sind es die privaten Haushalte, die mit mehr als der Hälfte den größten Teil der Lebensmittelverschwendung verantworten. Um dem entgegenzuwirken, müsse bereits im Kindesalter mehr Wissen zu Lebensmitteln aufgebaut werden, sagt Maria Fanninger. Für die Gründerin von Land schafft Leben sollte die Vermittlung dieses Wissens daher auch eine wichtige Rolle in den österreichischen Schulen einnehmen:

„Wenn Kinder bereits früh einen bewussten Lebensmittelkonsum erlernen, werden sie auch im Erwachsenenalter wertschätzender mit ihrem Essen umgehen. Denn Lebensmittelrettung beginnt mit der Überlegung, was ich tatsächlich benötige, wie ich Lebensmittel richtig lagere und wie lange welche Lebensmittel genießbar sind. All dieses Wissen können Kinder und Jugendliche ihr Leben lang anwenden und so Lebensmittel vor der Tonne retten, anstatt sie zu verschwenden.“

Ist das noch gut?

Die Konsumkompetenz zu stärken und Lebensmittelwissen zu vermitteln, sind auch zentrale Anliegen der Wiener Tafel. Neben der Lebensmittelrettung und kostenfreien Weitergabe an Sozialeinrichtungen zur Armutsbekämpfung setzt der Verein daher stark auf Bewusstseinsbildung. Im „Sensorik Labor“ etwa lernen Kinder und Jugendliche, ihre Sinne beim Umgang mit Lebensmitteln richtig einzusetzen: Durch Sehen, Riechen und Schmecken lassen sich Frische und Qualität von Lebensmitteln auf ihre Genusstauglichkeit prüfen. Und unter dem Motto „Ist das noch gut?“ zeigen zahlreiche Materialen (z.B. Poster, Videos), dass das Erreichen des Mindesthaltbarkeitsdatums noch lange nicht heißt, dass Lebensmittel in den Müll gehören.

Alexandra Gruber, Geschäftsführerin der Wiener Tafel, dazu: „Immer noch landen Unmengen an gutem Essen im Müll, während rund 500.000 Menschen in Österreich nicht wissen, wie sie sich angemessen ernähren sollen. Um das zu ändern, müssen wir Wissen und Bewusstsein schaffen. Es geht um mehr soziale und ökologische Nachhaltigkeit, es geht um eine bessere Zukunft – und deshalb wollen wir verstärkt bei der Generation von morgen ansetzen.“ 

Lehrmaterial für alle Schulstufen

Um ein größeres Bewusstsein für Lebensmittel zu schaffen, stellt der Verein Land schafft Leben Pädagoginnen und Pädagogen kostenlos methodisch-didaktisch aufbereitetes Unterrichtsmaterial zu Lebensmittelwissen, Ernährungsbildung und Konsumkompetenz zur Verfügung. Dieses kann in allen Schulstufen und in einer Vielzahl an Unterrichtsfächern verwendet werden – und bietet Lehrpersonen so insbesondere auch in Hinblick auf die künftig stärkere Verankerung von Ernährung und Konsum in den Lehrplänen einen Mehrwert. In Kooperation mit der Wiener Tafel werden Arbeitsblätter, Memorys® und Poster zur Haltbarkeit von Lebensmitteln sowie Rezepte zur Resteverwertung angeboten, die nun für Kinder im Kindergarten bis zur Sekundarstufe 2 im Unterricht auf vielfältige Art und Weise Anwendung finden.

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