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Mythen rund ums Schlafen

MOREFAMILY / Gesundheit

17.10.2024

 

Mythos 1:

Jeder Mensch braucht acht Stunden Schlaf!

Nein, nicht jeder Mensch muss exakt acht Stunden schlafen, um gesund und glücklich zu sein. Das liegt daran, dass unser Schlafbedürfnis von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird, ein wichtiger ist unser Alter. Beispielsweise haben Neugeborene ein sehr großes Schlafbedürfnis (auch wenn es jungen Eltern nachts oft nicht so vorkommt). In den ersten Monaten kann dies leicht 16 bis 18 Stunden betragen. Auch zu Kindergarten- und Schulzeiten schlafen wir deutlich mehr als im Erwachsenenalter. Das liegt daran, dass sich in dieser Zeit noch viele Entwicklungsprozesse abspielen. Um es uns etwas leichter zu machen, werden regelmäßig Studien durchgeführt, die Empfehlungen zur optimalen Schlafdauer herausgeben. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt demnach, dass Kleinkinder ca. zehn bis 13 Stunden Schlaf bekommen, Schulkinder neun bis elf Stunden, Teenager acht bis zehn Stunden und Erwachsene ca. sieben bis neun Stunden. Natürlich gibt es hier aber individuelle Unterschiede!

Mythos 2:

Mit ein oder zwei Gläsern Wein schläft man besser!

Auf den ersten Blick mag es so aussehen, als fördere Alkohol einen guten Schlaf. Immerhin trägt Alkohol zur Entspannung bei und kann in der Tat die Einschlafzeit verkürzen. Allerdings haben zahlreiche Studien belegt, dass sich Alkohol negativ auf die Schlafqualität auswirkt.

Mythos 3:

Blaulicht ist schlecht für einen erholsamen Schlaf!

Jein! Blaulicht wird immer wieder lautstark als schlafhemmend verteufelt, weshalb viele Geräte inzwischen mit einem Blaulichtfilter ausgestattet sind. Die Beweislage ist hier aber gar nicht so eindeutig, wie oft behauptet wird. Ja, es stimmt, helles Licht am Abend kann uns aufwecken und die Melatoninausschüttung hemmen. Bislang konnte wissenschaftlich aber nicht eindeutig belegt werden, ob Blaulicht von Smartphones oder anderen elektronischen Geräten einen signifikanten Einfluss auf den Schlaf hat.

Mythos 4: 

Wer kurz vor dem Schlafengehen Sport treibt, schläft schlechter

Sport am Abend weckt die physiologische Erregung und behindert daher den Schlaf, so eine weit verbreitete Annahme. Das lässt sich so aber nicht verallgemeinern. In einigen Studien hat sich gezeigt, dass hochintensiver Sport am späten Abend tatsächlich den Schlafb eginn verzögert, z. B. aufgrund einer erhöhten Herzfrequenz. Außerdem steigert der mit dem Sport verbundene Endorphinspiegel nicht nur die Stimmung, sondern auch die Wachsamkeit und Aktivität des Gehirns, was ebenfalls zu einer gewissen Behinderung des Einschlafens beitragen kann. Allerdings konnten diese Befunde in einigen anderen Studien und Metaanalysen nicht eindeutig wiederholt werden. Im Gegenteil, es wurden auch positive Auswirkungen auf den Schlaf nachgewiesen, wie z. B. eine kürzere Einschlafdauer oder eine bessere Schlafqualität. Dies lässt sich mit Veränderungen in der Körperkerntemperatur erklären: Während des Sports steigt die Körpertemperatur an, bevor sie, bei regelmäßiger sportlicher Betätigung, bald darauf wieder absinkt. Dieser Temperaturabfall nach Beendigung des Trainings ahmt die natürliche Temperaturveränderung vor dem Einschlafen nach. Denn um einzuschlafen und den Tiefschlaf aufrechtzuerhalten, sinkt unsere Körperkerntemperatur um bis zu 1 bis 1,5 °C, was wiederum eine Reihe schlaffördernder Prozesse aktiviert, wie z. B. die Melatoninausschüttung.

Mythos 5: 

Sich nachts zu drehen und zu wälzen, bedeutet, dass Sie schlecht schlafen.

Bewegungen im Schlaf sind nichts Ungewöhnliches und kommen in allen Altersgruppen vor. Vor allem Neugeborene können nachts sehr aktiv sein, was innerhalb der ersten Monate meist abnimmt. Im Allgemeinen werden nächtliche Bewegungen mit dem Alter weniger. Obwohl in Studien immer wieder Mittelwerte von z. B. 12,1 Haltungswechseln in den ersten sechs Stunden Schlaf bei Erwachsenen errechnet werden, handelt es sich hier lediglich um Durchschnittswerte, von denen individuell erheblich abgewichen werden kann – ohne, dass dies automatisch einen schlechten Schlaf oder gar eine Schlafstörung darstellt! Studien deuten darauf hin, dass Körperbewegungen nicht in allen Schlafstadien gleichermaßen auftreten, sondern eher in leichten Schlafphasen und weniger im Tiefschlaf. Außerdem konnte gezeigt werden, dass ein Auftreten von Körperbewegungen mit den Übergängen zwischen einzelnen Schlafstadien korreliert. Die Wahrscheinlichkeit, aufgrund von Körperbewegungen aufzuwachen, ist bei älteren Menschen im Allgemeinen höher als bei jüngeren. Es besteht jedoch kein direkter kausaler Zusammenhang.

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