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Hat unsere Bildung Zukunft?

MOREFAMILY / Thema

22.10.2025

 

»Es ist Zeit zu handeln, im Großen wie im Kleinen. Wir glauben fest daran, dass Menschen die Welt verändern können. Dafür braucht es neben einer kompetenten Bildungsverwaltung, einem qualifizierten Lehrpersonal, motivierten Schülerinnen und Schülern, engagierten Eltern und modernen Schulhäusern vor allem eine Vision davon, was Schule in Zukunft leisten soll und kann. Wir brauchen also eine Bildungsvision für das nächste Jahrzehnt.«

Schule muss komplett neu gedacht werden!

"Es ist höchste Zeit für Veränderung.“ Das ist die zentrale Botschaft einer repräsentativen Umfrage, die das österreichische EdTech-Unternehmen GoStudent, einer der weltweit führenden Nachhilfeanbieter und Bildungsplattformen, in sechs europäischen Ländern durchführte. Prüfungen in der heutigen Form gelten bei Eltern, Schüler:innen und vielen Lehrkräften als nicht mehr zeitgemäß. 

Cybersicherheit und Künstliche Intelligenz sollten zentrale Unterrichtsthemen werden, Social Skills gewinnen dabei enorm an Bedeutung. Große Hoffnung setzen die Befragten in eine verstärkte Personalisierung des Schulunterrichts durch den Einsatz von KI. Lehrer:innen werden aber keineswegs ersetzt: Lehrkräfte und KI bilden gemeinsam – aus Sicht der Befragten – ein Dreamteam im Klassenzimmer.

»KI hat unsere Welt völlig verändert. Dennoch funktioniert Schule wie vor über einem Jahrhundert. Wollen wir Schüler:innen erfolg- reich auf die Zukunft vorbereiten, brauchen wir ein KI-Ära-Upgrade für unser Bildungssystem. Andernfalls riskieren wir, Millionen zurückzulassen «, betont Felix Ohswald, Mitbegründer von GoStudent und CEO.

 

Vier von zehn Schüler:innen glauben zudem, intelligente Roboter werden bis 2030 ein normaler Bestandteil des Klassenzimmers sein.

Zwei Drittel der Schüler:innen fühlen sich durch die Schule nicht für das Leben und die Arbeitswelt vorbereitet. Der Wunsch nach Unterrichtsfächern, wie Finanzkompetenz, Ernährung, Gesundheit, Stressmanagement und Kommunikation ist groß.

35 % der Eltern würden Cybersicherheit gerne am Lehrplan sehen.

23 % geben an, KI zum Schummeln bei Prüfungen zu verwenden, weitere 22 % lassen ChatGPT und Co. Aufsätze und Referate schreiben. Damit ist Österreich in Europa Spitzenreiter. Folgerichtig denken viele heimische Eltern über die Sinnhaftigkeit von Leistungsüberprüfungen in der aktuellen Form nach. Seitens der Lehrerschaft werden simulationsbasierte Prüfungen als Alternative angeregt. Dabei befinden sich Schüler:innen in einem simulierten Szenario, indem sie unter Berücksichtigung von Entscheidungsfindung und kritischem Denken bewertet werden.

Zwei Drittel der Lehrkräfte hingegen sind überzeugt davon, dass Kinder zwischen Fakt und Fake oft nicht mehr unterscheiden können. Dementsprechend ist Österreich Nummer eins bei der Überprüfung von Fakten: 60 % ermutigen ihre Schüler:innen dazu.

Nahezu alle befragten Eltern (95 %) denken, dass KI in Zukunft eine Rolle für eine bessere Personalisierung der Bildungspielen kann. Der Einsatz von KI-Tools in der Bildung soll den lehrergeführten Unterricht komplementieren: Sie soll insbesondere Administrationsarbeit übernehmen und bei der Unterrichtsvorbereitung helfen. Dadurch hätten Lehrkräfte deutlich mehr Zeit für ihre Schüler:innen, und Kinder könnten schneller Lernfortschritte erzielen.

57 % der Eltern glauben, dass Soft Skills wie Kommunikation und kritisches Denken an Bedeutung gewinnen werden. 47 % der heimischen Schüler:innen ranken „Probleme lösen“ und 31 % „teamworkfähig sein“ als Top Soft Skills der Zukunft.

Jede:r dritte Schüler:in wünscht sich KI als Unterrichtsfach. Latein hingegen gilt als „nicht mehr zeitgemäß“, Mathematik und Informatik als „überholt“.

43 % der Eltern sind der Ansicht, dass für ihr Kind die Nutzung von Online-Inhalten – übrigens rund 3 Stunden täglich – die Risiken überwiegt. Dementsprechend ist es für die Eltern in Ordnung, wenn der Nachwuchs bereits mit 10 Jahren in die Online-Welt einsteigt, zwei Jahre früher als im europäischen Schnitt. Gleichzeitig sind 51 % davon überzeugt, dass ihr Kind ohne Online-Zugang nicht für die Berufswelt gerüstet ist.

Nur jede:r Zehnte glaubt, dass KI in Zukunft Lehrer:innen ersetzen wird. Die Hälfte der befragten Eltern meint hingegen, dass Lehrkraft und KI das perfekt Paar im Klassenzimmer abgeben.

9 von 10 Lehrer:innen haben keine KI-Schulung und Wissensdefizite … dabei sind sie die erste Anlaufstelle bei Fragen rund um die KI.

 

Quelle: Studie von GoStudent mit Befragung von 5.859 Eltern oder Erziehungsberechtigten und 5.859 Kindern im Alter von 10 bis 16 Jahren in sechs europäischen Ländern (Österreich, Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien und Vereinigtes Königreich). Außerdem wurden 15-minütige Online-Interviews mit insgesamt 300 Lehrer:innen durchgeführt.

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