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Zucker – In Maßen ein Genuss

MOREFAMILY / Ernährung

ein Artikel von Lena Gießwein, BSc - Diätologin

Zucker © Canva
22.02.2023

Von klein auf sind unsere Geschmacksnerven darauf gepolt, Süßes zu lieben.  Dies ist biologisch vorprogrammiert, denn Glukose (Traubenzucker) ist Treibstoff Nummer eins für unsere Körperzellen. Allen voran hat unser Gehirn eine besondere Vorliebe für Zucker, andere Nährstoffe müssen erst zu glukose-ähnlichen Stoffen umgebaut werden ehe sie als Hirnfutter dienen können.

Auch unser soziales Umfeld trägt seinen Teil zur Beliebtheit der Süße bei. Geburtstagstorten, Kuchen zu besonderen Anlässen, ein Eis für´s gute Zeugnis, Schokolade nach einem anstrengenden Tag, Pralinen zum Valentinstag, Schokoosterhasen oder die bald wieder aktuellen Weihnachtskekse.. Endlos scheinen die Anlässe, zu  denen süß aufgetischt wird oder in welchen wir uns Süßigkeiten verdient haben.

Leider folgt auf den Genuss nicht selten ein schlechtes Gewissen. Die weißen  Kristalle sind in den letzten Jahren ordentlich in Verruf geraten. Liest man Beiträge von AnhängerInnen der Low-Carb Ernährung, so ist man schnell überzeugt dass Zucker süchtig, dick und schlussendlich krank macht.

Als Diätologin bin ich nicht der Meinung dass Zucker weißes Gift sei. Nein, eine Handvoll Süßes am Tag alleine macht keinen Diabetes und für Übergewicht ist nicht nur die Süßwarenindustrie verantwortlich. Vielmehr muss die Zuckerzufuhr an den Aktivitätsgrad angepasst werden. Auf Deutsch: Wer sich viel bewegt, steckt einen Eisbecher oder das zweite Stück Kuchen gesundheitlich gesehen leichter weg als jemand, der seine Freizeit bevorzugt auf dem Sofa verbringt.

Tipps, um den eigenen Zuckerkonsum im Zaum zu halten:

  • Sehen Sie zu, dass Sie genügend Wasser trinken, süße Getränke wie verdünnter Sirup oder Säfte bringen einiges an Zucker mit sich.
  • Stress signalisiert unserem Körper, dass schnelle Energie gefragt ist. Zucker liefert diese, ein Weg um Heißhunger vorzubeugen ist Stressabbau.
  • Alternativen wie Agavendicksaft, Kokosblütenzucker oder Ahornsirup verändern höchstens den Geschmack. Auch diese Süßungsmittel bestehen zum Großteil aus Zucker, genauso wie Honig. Wer darin Vitamine oder Mineralstoffe sucht, beißt besser in eine Karotte.
  • Trösten Sie sich nicht mit „gesunden“ Naschereien sondern hören Sie genau hin worauf Sie Guster haben. Mit Trockenobst wird der meist nicht befriedigt und Sie essen mehr als nötig.
  • Lassen Sie Genuss bewusst zu, nehmen Sie sich Zeit für einen Leckerbissen und lassen sie sich dabei nicht von Arbeit, TV oder Zeitungen ablenken. Wer langsam genießt, hat mit wenig genug.

Wenn Bewegung im Alltag integriert wird und sich die Ernährung im Großen und Ganzen ausgewogen zusammensetzt, ist auch die süße Ausnahme ein wahrer Genuss. Das tut der Seele und somit auch der Gesundheit gut, denn wer nie genießt wird bekanntlich ungenießbar.

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